Die Zukunft der Jugendarbeit

Göttingen (jm) - Wenn die Briten - wie aus vertraulichen alliierten Quellen zu erfahren war - ab Juni ihre vorgesehene Besatzungszone vollständig einnehmen, fällt auch Göttingen in die Zuständigkeit der britischen Militärregierung. Über die Absichten der Briten bezüglich der Neuordnung des Sportwesens sind bislang nur vage Informationen an die Öffentlichkeit gedrungen. Dem Besatzungskonzept der "indirect rule" folgend soll die Reorganisation der Jugenderziehung und Jugendarbeit vollständig durch deutsche Stellen und deutsches Personal, aber nach den Vorgaben der Briten, erfolgen.

Rückfragen bei den Planungsstäben der britischen Militärregierung deuten jedoch für den Bereich des Sports eher auf ein weitgehendes Desinteresse der Briten hin. Es muß also die Befürchtung geäußert werden, daß es auf Grund der Konzeptionslosigkeit der britischen Militärregierung zu keiner grundlegenden Neustrukturierung des Sportwesens in Deutschland kommt und am traditionellen Vereinswesen als Basis des Sports festgehalten wird. Für diesen Fall ist eine radikale Entnazifizierung umso wichtiger und unverzichtbar. Die Erziehung von Jugendlichen im Sport, für eine "Neue Zeit" darf nicht mit den pädagogischen Konzepten und dem Personal der Vergangenheit betrieben werden.

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